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Luftverkehrsmanagerin: Luftfahrtjob mit Bodenhaftung

Nachfragen, analysieren, koordinieren: Bei Christina Klodt laufen Kommunikationsfäden zu internationalen Luftverkehrsthemen zusammen. Die 26-Jährige, die seit Beginn ihres dualen Studiums zur Luftverkehrsmanagerin zur Familie der Deutschen Flugsicherung (DFS) gehört, berichtet von ihrem Arbeitsalltag und ihrem Ausbildungsweg.

Tower Flughafen Frankfurt

Wie können die Ausbildung und die Lizenzierung von Fluglotsinnen und Fluglotsen in Europa harmonisiert werden? Wie können sie flexibler eingesetzt werden? Wie müssen europäische Verordnungen weiterentwickelt werden, um dies zu ermöglichen? Und wie setzt man so etwas bei der DFS dann auch um? An diesen Fragestellungen arbeitet unter anderem Christina Klodt.

  • Portrait von Christina K.

    Wir koordinieren für unsere Partner die Positionen der DFS und kommunizieren Ergebnisse aus verschiedensten Gremiensitzungen wieder in das Unternehmen hinein.

    Christina Klodt, Luftverkehrsmanagerin

Recherchieren und kommunizieren

Die 26-Jährige arbeitet im Bereich Politik und Geschäftsentwicklung der DFS, deren Aufgabe es ist, den Luftverkehr in Deutschland zu kontrollieren. Christina Klodt ist Koordinatorin für das Stakeholder Management. Zu den Stakeholdern der DFS zählen Akteure der Luftverkehrsbranche auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene: „Flugsicherung gelingt nur im Zusammenspiel mit allen Systempartnern.“ Bei ihr laufen also Kommunikationsfäden zusammen: „Wir koordinieren für unsere Partner die Positionen der DFS und kommunizieren Ergebnisse aus verschiedensten Gremiensitzungen wieder in das Unternehmen hinein.“ Recherche und Kommunikation – oft auf Englisch – prägen ihren Arbeitsalltag. Sie muss Informationen analysieren, gewichten, weitertragen und vertreten.

Viele europäische Themen werden dabei in Brüssel diskutiert. Das gelingt nur mit einem profunden Basisverständnis: „Wir haben einen generischen Überblick darüber, was bei uns und in der Branche anliegt, müssen aber immer wieder Spezialistinnen und Spezialisten befragen.“ Nur so kann man einschätzen, wo die Herausforderungen eines Projekts liegen. Etwa darin, dass es bei vielen verschiedenen Playern im Luftverkehr, die alle unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse haben, immer wieder zu Zielkonflikten kommt, die es zu lösen gilt. Das beginnt bei Airlines und Flughäfen und reicht weiter bis hin zu Interessensverbänden und politischen Institutionen.

Über den Tellerrand blicken

Einen „sehr guten Gesamtüberblick über das System Luftverkehr, über Prozesse, Strukturen und Akteure“ hat Christina Klodt bereits in ihrem dualen Studium Luftverkehrsmanagement an der Frankfurt University of Applied Sciences erhalten. Die Luftfahrt fasziniert sie bereits seit ihrer Kindheit. In der Schulzeit begleitete sie bei einem freiwilligen Praktikum die Fluglotsen-Azubis der DFS. Nach dem Abitur vertiefte sie als Au-pair in den USA ihre Englischkenntnisse – wichtig für ihren Beruf und auch fürs Studium: Manche Vorlesungen werden auf Englisch gehalten.

Im Anschluss bewarb sie sich bei der DFS, verfasste ein Motivationsschreiben, absolvierte einen Online-Test, führte ein Telefoninterview und stellte sich einem Präsenz-Auswahlverfahren. Gemeinsam mit zwei weiteren dual Studierenden im DFS-Konzern begann sie schließlich das Studium. Ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen lernten bei Branchenplayern wie der Fraport AG und der Lufthansa. „Durch ihre Erzählungen, gepaart mit den theoretischen Inhalten des Studiums, habe ich Einblicke in andere Bereiche und Unternehmen bekommen und konnte ebenfalls mein Netzwerk aufbauen.“ Ein wichtiger Baustein ihrer heutigen Arbeit, bei der es essenziell sei „über den Tellerrand hinauszublicken – in der Luft und am Boden“. Das will sie auch weiterhin bei der DFS tun und gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern an Projekten in Bereichen wie Ausbildung, Klimaschutz und technischen Innovationen arbeiten.