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Bankfachwirtin: Berufsbegleitend zum Abschluss

Nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau hat sich Larissa Henrich (27) für eine Weiterbildung zur geprüften Bankfachwirtin entschieden. Heute arbeitet sie in der Baufinanzierung bei einer Bank.

Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch und notiert etwas auf einem Zettel.

Nach dem Abitur absolvierte Larissa Henrich erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr und begann dann ein Bauingenieurstudium. Da ihr der Studiengang jedoch nicht sonderlich gefiel, brach sie es nach einigen Semestern ab und bewarb sich stattdessen bei der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück auf eine Ausbildung zur Bankkauffrau. „Mir war damals schon klar, dass es nicht bei der Ausbildung bleiben sollte, sondern dass ich mich noch weiterentwickeln wollte“, sagt Larissa Henrich. Also schloss sie direkt an ihren Abschluss als Bankkauffrau eine Weiterbildung zur Bankfachwirtin an.

„Ich habe parallel zu meiner Vollzeitstelle als Privatkundenberaterin bei der Volksbank in Emmelshausen das Bankfachwirt-Studium an der Frankfurt School of Finance & Management absolviert“, berichtet die 27-Jährige. Aus Zeitgründen entschied sie sich gegen Präsenzveranstaltungen: Zwei Jahre lang besuchte sie abends und am Wochenende Online-Kurse, verabredete sich mit Mitstudierenden in Online-Lerngruppen und bereitete sich zu Hause auf die finale Bankfachwirt-IHK-Prüfung vor. Im schriftlichen Teil werden dabei Inhalte aus allen vier Hauptfächern des Studiums – Allgemeine Bankbetriebswirtschaft, Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Recht – abgefragt. In einer zweiten, schriftlichen Prüfung geht es um das Wahlfach: Privatkundengeschäft, Firmenkundengeschäft und Immobiliengeschäft stehen zur Auswahl. „Ich habe mich für das Wahlmodul ‚Immobiliengeschäft‘ entschieden, weil ich im zweiten Semester des Studiums von meinem Arbeitgeber das Angebot bekam, von der Privatkundenberatung in die Abteilung ‚Baufinanzierung‘ zu wechseln“, erzählt Larissa Henrich. Nach der erfolgreichen mündlichen Prüfung, die entweder aus einer Präsentation oder einem simulierten Gespräch mit einer Kundin oder einem Kunden besteht, hielt sie das Zeugnis als geprüfte Bankfachwirtin IHK in den Händen.

  • Porträt von Larissa Henrich

    Auf die Beziehung zu meinen Kundinnen und Kunden hat mein Titel keinerlei Einfluss. Aber intern in der Bankenwelt ist er schon angesehen, weil er zeigt, dass man bereit ist, sich weiterzubilden. Man lernt schließlich sein ganzes Arbeitsleben nie aus.

    Larissa Henrich ist geprüfte Bankfachwirtin IHK

Mit einer Weiterbildung den Arbeitsplatz sichern

„Durch die Weiterbildung hat sich meine Einarbeitungszeit in der neuen Abteilung stark verkürzt“, sagt die Baufinanzierungsspezialistin. Ihre derzeitigen Aufgaben: Privatkundinnen oder -kunden, die ein Haus kaufen, bauen oder renovieren wollen, bei der Finanzierung zu beraten. „Unsere Termine finden telefonisch, als Videokonferenz oder persönlich in unserer Bankfiliale statt. Ich begleite meine Kundinnen und Kunden dabei durch den kompletten Weg der Finanzierung“, berichtet Larissa Henrich. In den Gesprächen geht es zum Beispiel um Themen wie Ratenhöhen und Zinsbindung, um Förderungen von energetischen Maßnahmen oder die Absicherung eines Kredits. Sie schreibt Kreditanträge und setzt Verträge auf. Je nach Risikorelevanz kann sie über die Vergabe von Krediten selbst entscheiden, oder dies erfolgt in Zusammenarbeit mit der Abteilung ‚Marktfolge‘. Hier spielt das Vier-Augen-Prinzip eine wichtige Rolle. Auch mit den Kolleginnen und Kollegen der Privatkundenbetreuung, die die Kontoführung der Kundschaft kennt, stimmt sie sich ab.

„Auf die Beziehung zu meinen Kundinnen und Kunden hat mein Titel keinerlei Einfluss“, sagt die geprüfte Bankfachwirtin. „Aber intern in der Bankenwelt ist er schon angesehen, weil er zeigt, dass man bereit ist, sich weiterzubilden. Man lernt schließlich sein ganzes Arbeitsleben nie aus.“ Auf die Frage, was die Motivation für eine Weiterbildung und die zwei intensiven Jahre war, antwortet Larissa Henrich: „Der Titel steigert die Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt.“ Auch wenn sie während der zwei Jahre auf einen Teil ihrer Freizeit verzichtet hat: Die Inhalte, die sie während der Weiterbildung zur Bankfachwirtin IHK gelernt hat, kommen heute täglich in ihrer Arbeit zum Einsatz. Ob auch das im Studium erlernte Wissen – etwa über Führungsstile und Personalfragen – künftig wichtig für sie sein wird, wird sich zeigen.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild. www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge. www.berufe.tv

Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.

www.dsgv.de

Ausbildungsplatzsuche

Die Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit ermöglicht die Suche nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland. www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

Berufsausbildung und mehr

Dieses Angebot der Bundesagentur für Arbeit erlaubt die bundesweite Recherche nach schulischen Ausbildungen. www.arbeitsagentur.de/berufsausbildung

Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes e.V.

www.agvbanken.de

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

www.bvr.de

Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) e.V.

www.voeb.de/startseite